RECHT und GESETZ
Die wichtigsten gesetzlichen Maßnahmen durch die Jahrhunderte waren aus der Sicht der heutigen Familienforschung vielleicht folgende:
1574 Beginn des ältesten Kirchenbuches im Dorf Jordkirch
1600 Die patronymische Namensgebung wird in den Städten durch feste Nachnamen abgelöst
1645 Christian IV bestimmt die Einführung von Kirchenbüchern, die
1646 kurz vor Ende des 30-jährigen Krieges auch im Herzogtum eingeführt wurden.
1654 Die Pest wütet im Herzogtum
1664 Erste große Steuerreform, Abgaben werden jetzt nach Ertrag (tønder hartkorn) erhoben
1683 Christian V führt das „Danske Lov“ in Dänemark ein. Jetzt unterschiedliches Recht, denn in den Herzogtümern
gilt weiter hin (z.T. bis zur Einführung des BGB) das „Jyske Lov“.
1700 Der Gregorianische Kalender wird eingeführt, auf den 18.2. folgt in diesem Jahr der 1.3.
1719 Es wird Pflicht, „Fæsteprotokolle“ zu führen. Übernahme der Höfe wird damit nachvollziehbar
1731 Die 8-jährige Wehrpflicht für Knechte unter 29 Jahren wird eingeführt.
1733 Schollenpflicht für 14-36 jährige Männer, die 1788 aufgehoben wird.
1736 Die Konfirmation und deren Aufzeichnung wird eingeführt
1760 In Süddeutschland werden Familien mit großen Privilegien angeworben, um die brachliegenden Höhe und
Moore auf dem Mittelrücken zu kultivieren (Moorbauern)
1763 Kirchenbücher müssen nun doppelt geführt werden und dürfen nicht unter einem Dach lagern
1769 Erste Volkszählung, die aber nur den Namen des Mannes und die Anzahl der Familienmitglieder enthält
1771 Gleicher Nachname für alle Kinder einer Familie wird im Bistum Schleswig vorgeschrieben
1776 Verordnung über die Haustaufe. Die Vorstellung des Kindes in der Kirche wird aufgehoben.
1781 Verkoppelung (örtlich etwas unterschiedlich). Ende der Fællesskab (gemeinsame Felderbewirtschaftung)
1783 Verlobte dürfen nicht mehr unter einem Dach wohnen
1790 Gleicher Nachname für die Kinder einer Familie nun auch im Törninglehn, Bistum Ribe
1799 Trolovelse, die offizielle Verlobung wird als öffentl. Institution abgeschafft.
1802 Armengesetz, Fattiglov, Jede Gemeinde muß für alle dort Geborenen im Falle von Bedürftigkeit selber sorgen.
1803 Erst vollständige Volkszählung mit Namen (Beruf) und Alter aller Personen im Haushalt
1810 Gesetzliche Impfung wird eingeführt, muß bei Heirat und Konfirmation im Kirchenbuch eingetragen werden.
1812 Vordrucke für Kirchenbücher werden eingeführt, 1899 in Preußen
1813 Staatsbankrot des dänischen Staates, Aufgabe vieler Bauernhöfe und Verarmung der Familien
1822 Preise für landwirtschaftliche Produkte im Keller. Höhepunkt der Verarmung auf dem Lande
1827 Maßnahmen gegen Bettler, die zu Hunderten über das Land ziehen, werden eingeleitet
1828 Vor- und Zuname müssen im Kirchenbuch eingetragen werden und sind künftig unveränderlich
1851 Zwang zur kirchlichen Heirat wird aufgehoben
1856 Die Nachnamen sind nun überall fest
1857 Taufzwang aufgehoben, Mündigkeit mit 25 Jahren
1864 Das Herzogtum wird preußisch und erhält neue Rechtordnung
1874 Standesämter werden eingeführt, Kirchenbücher verlieren zivilrechtliche Bedeutung
1920 Das Land wird geteilt. Die heutige Grenze entsteht. (dänisch: Genforeningen) Im nördlichen Teil gilt die
dänische, im südlichen Teil die deutsche Rechtsordnung